Nadja Schöllhammer Ausstellungsdauer: 31. März – 28. April 2006 Öffnungszeiten: Wir freuen uns sehr, Sie am Donnerstag, den 30. März 2006 um 20 Uhr zu AUSSAUGEN, der ersten Einzelausstellung der Berliner Künstlerin Nadja Schöllhammer bei Laura Mars Grp. begrüßen zu können. Das Spektrum von Nadja Schöllhammers Werk reicht von zart geschichteten Zeichnungen bis zu raumgreifenden Wandarbeiten, Papierobjekten und Rauminstallationen. Ausgangspunkt ihrer zwei- und dreidimensionalen Arbeiten sind Zeichnungen. Durch Schneiden und Einbrennen von Strukturen in Papier entstehen brachiale Löcher und feinste Gespinste. Aus zarten Linienzeichnungen schneidet sie mit dem Skalpell filigrane Gebilde, die sie auf die rohe Wand montiert und im Raum zu meta-morphotischen Bildkörpern vernetzt. Ihre Ideen schöpft sie aus privaten Erlebnissen, Reisen wie jüngst nach Mexiko und einem allgemein zugänglichen, von Medien und kulturellen Mythen gespeisten Bilderreservoir. Dabei verbinden sich Fragmente aus Massenkultur und Kitsch mit Darstellungen von Gewalt und Lust. Zartes und "Niedliches" kippt in hintergründig Bedrohliches um, vermeintlich Harmloses entwickelt zersetzende Kräfte und attackiert die Sinne des Betrachters. Der Begriff des "Aussaugens“ ist mit dem Eindringen in fremde Körper assoziiert, mit dem osmotischen Kreislauf von Geben und Nehmen. Das Andocken an andere Subjekte und Systeme kann auf vielfältige Weise erreicht werden: von der embryonalen Symbiose bis zu parasitären Verhältnissen in Beziehungen und in politischen Kontexten. In Schöllhammers Ausstellung formiert sich ein archaisches Begehren nach Einverleibung. In papiernen Schichten, Schnitten, Spritzspuren und Einbrennungen wird Irrationales und Triebhaftes sichtbar. So scheinen sich Ströme aus den Mundlöchern der surrealen Papierwesen zu ergiessen, die sich in kollektiven Formen miteinander verbinden und gleichermaßen die Grenzen zwischen Objekt und Subjekt auflösen. ___________________________________________________________________________
Geboren 1971 in Esslingen am Neckar, Deutschland 1991-1996 Studium Romanistik/Germanistik in Stuttgart, Studium Freie
Kunst in Madrid Zahlreiche Stipendien und Preise, darunter
2008
Sammlung China Academy of Arts, China, Sammlung Europäisches Patentamt,
München , Sammlung Merkert (Berlinische Galerie), Sammlung Schulze-Herrmann,
Berlin, Sammlung TriMedia GmbH, Berlin Presse (Auswahl):
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