Eva Maria Ocherbauer
NATURE MORTE
Ausstellung / Fotografie

29. Oktober 2001 - 16.November 2001


Öffnungszeiten:

Dienstags bis Freitags 12-19 Uhr u. n. V.

Ort:
LAURA MARS GRP.
Sorauerstr. 3
10997 Berlin
Kontakt: Tel/Fax: 030-61074630
e-mail : info @lauramars.de

Diavortrag:

EVA MARIA ATTENBOUROUGH ABEND
am Mittwoch, den 14.11.2001 um 20 Uhr
bei Laura Mars Grp.

Im Rahmen der Ausstellung " Nature Morte" von Eva Maria Ocherbauer möchten wir Sie am Mittwoch, den 14.11.2001 um 20.00 Uhr herzlich zu dem von der Künstlerin gestalteten EVA MARIA ATTENBOUROUGH ABEND in den Galerierşumen der LAURA MARS GRP. einladen.

Als Hommage an den britischen Naturforscher Sir David Attenbourough und seine berühmten Fernsehdokumentationen, die er seit Jahrzehnten für die BBC produziert, wird Ocherbauer als sein weibliches Alter Ego einen Vortrag rekonstruieren, den Sir David 1998 im Rahmen der Alistair Cooke Lectures im American Museum of Natural History in New York hielt: " Nature, Science and the Camera".

Hierbei wird Ocherbauer Dia-Beispiele ihrer eigenen Naturbeobachtungen hinzuziehen, und im Anschluss zum Vortrag Fragen des interessierten Publikums beantworten. Im Rahmenprogramm zur Veranstaltung zeigen wir eine Auswahl von Beiträgen aus von Sir David Attenbouroughs Dokumentation "Spiele des Lebens".



Pressetext zur Ausstellung:


In Eva Maria Ocherbauers Kosmos besteht formal kein Unterschied zwischen Hammelfett, dem gesprenkeltem Blatt einer Lilie, einer mumifizierten Fenchelknolle oder dem Antlitz einer buddhistischen Nonne. Hinter allen von ihr fotografierten und digital manipulierten Erscheinungen liegen gesetzgebende Kräfte der Materie, an die der Geist gebunden ist: die befleckte Empfängnis, die Reifung, der unaufhaltsame Verfall, die aus Zersetzung und Verwesung gewonnene Energie für neues Leben.

Mit ihrer Ausstellung "Nature morte" bezieht sich Ocherbauer auch auf die religiös geprägte Bildsprache des barocken Stillebens. Naturstudien, Portraits, Umrisse, Schatten: Der allegorischen Darstellung von Vergänglichkeit stellt Ocherbauer die wissenschaftlichen Beobachtungsmöglichkeiten der organischen Erscheinungen gegenüber - die nach Merkmalen geordnete Sammlung, das in Formaldehyd konservierte Artefakt, den fotografisch festgehaltenen Augenblick. Ocherbauers Arbeiten thematisieren das Verhältnis zwischen profaner Körperlichkeit und spiritueller Erlösung - "Nature morte" ist sowohl eine Studie zur Vergänglichkeit, als auch eine fotografische Reflexion über den aussichtslosen Versuch, sie festzuhalten.

Homepage Eva Maria Ocherbauer

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aus TAZ, vom 30.10.2001:

Harald Fricke schaut sich in den Galerien von Berlin um

Die Wände sind hüfthoch in samtigem Blau gestrichen, durch das Schaufenster links der Eingangstür schimmern rote Vorhänge. Für die Ausstellung von Eva Maria Ocherbauer hat die Galerie Laura Mars Grp. den Raum in der Sorauer Straße 3 in einen Salon verwandelt. Dabei bricht sich die leichthin schwirrende Atmosphäre mit den am Computer hochgerechneten Fotografien der österreichischen Künstlerin: "Nature morte" zeigt Gegenstände und Porträtgesichter, die entlang ihrer Umrisse zugeschnitten und auf Plexiglasplatten aufgezogen wurden. Als hätte sich der Frost des Alltags über den Dingen und Menschen ausgebreitet, fügen sich bei Ocherbauer gehäutete Hammelschädel und zarte Lilienblätter ebenso zueinander wie lächelnde buddhistische Nonnen und türkische Transvestiten. Überall ist der schöne Schein und die Vergänglichkeit fein ausbalanciert, die Motive ergänzen sich wie in einem barocken Reigen farblich und formal. In Ocherbauers fotografischer Welt sind die Zeichen des Verfalls vom Leben nicht geschieden. Das macht sie reizvoll.