FRANK MAIER
Joy, Happiness and Pleasure …


20. Januar bis 17. Februar 2024

Eröffnung
Freitag, den 19. Januar 2024 um 19 Uhr



LAURA MARS GALLERY
Bülowstraße 52 - 10783 Berlin
Öffnungszeiten: Mi-Fr 13-19 Uhr, Sa 13-18 Uhr



Pressemitteilung

Frank Maier bearbeitet die Möglichkeiten und Grenzen von Bildsprachen mit subjektivem Vokabular. Seine Gemälde sind voller Informationen und verraten auf den ersten Blick nichts. Sie sind Diagramme persönlicher Erfahrungen, destilliert und kanalisiert in eine subjektive Bildsprache, die in ihrer Dichte sehr einnehmend ist, aber gleichzeitig viel Raum für freie Assoziationen lässt. Diese Sprache entwickelt sich kontinuierlich um ein bestehendes Set von Elementen, die in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt werden. Planetenähnliche Sphären scheinen auf den Oberflächen der Gemälde zu treiben, angetrieben von eleganten Systemen aus feinen Drahtkonstruktionen. Diese vektoriellen Drähte sind durch Scharniere verbunden, die es ihnen ermöglichen, sich in jede Richtung zu bewegen. Humanoide Figuren mit einem definierten Aktionsradius verkörpern die zunehmende Verschmelzung von Natur und Technik. Felder aus asymmetrischen weißen Rechtecken und Quadraten mit schwarzen Einsprengseln erinnern an eine Klaviertastatur. Ein kleines schwarzes Viereck scheint sich vom größeren Ganzen zu entfernen, sich zu emanzipieren und zu einem eigenen Code zu werden, der an anderen Stellen verschwindet und wieder auftaucht.

Der künstlerische Prozess der Zusammenführung subjektiv aufgeladener Bildelemente in scheinbar unzusammenhängenden Konstellationen ist ein wesentliches Merkmal des Surrealismus. Die assoziative Kombination von symbolischen Elementen unterstreichen Maiers Nähe zum surrealistischen Ansatz - allerdings durch eine deutlich zeitgenössische Brille betrachtet. Seine kryptischen und poetischen Symbole sind mit einem System einer kodierten visuellen Sprache verbunden. Sie scheinen spielerisch miteinander zu interagieren, als Teile kinetischer mechanischer Einheiten mit unsichtbarer Dynamik, die in einem verschlüsselten Vokabular kommunizieren. Dichte Flächen wechseln sich ab mit offenen Flächen in klaren und definierten Farben. Seine Maltechniken changieren zwischen Dreidimensionalität und Flächigkeit, zwischen scharfen Konturen und offenen Verläufen, zwischen bewusster und intuitiver Anwendung. Besonderes Augenmerk legt er auf die Ränder der Bilder, die er als Schnittstellen zwischen Innen- und Außenwelt und damit als integrale Bestandteile der Werke begreift. Die Leinwände, die immer in Kästen eingeschlossen sind, die selbst bemalt sind oder sich physisch in den umgebenden Raum erstrecken, scheinen wie von Fenstern umrahmt zu sein, was die Jenseitigkeit der dargestellten Szenen unterstreicht. Szenen, die surreale Kompositionen aus abstrakten Fragmenten seiner Wahrnehmung sind, formulieren in einer visuellen Sprache poetische Codes.

Text: Kristina von Bülow




// english version:


FRANK MAIER
Joy, Happiness and Pleasure …

20 January to 17 February 2024

Opening Friday, 19 January at 7 pm

LAURA MARS GALLERY
Bülowstraße 52 - 10783 Berlin
Opening hours: Wed - Fri 1-7, Sat 1-6 pm



Press Release

Frank Maier explores the possibilities and limitations of pictorial languages with subjective vocabularies. His paintings are rich in information yet disclose nothing at first glance. They are diagrams of personal experience, distilled and channeled into a subjective visual language, which is highly engaging in its density but concurrently leaves ample space for free associations. This language is continually evolving around an existing set of elements that is applied in varying contexts. Planet-like spheres seem to drift around the paintings’ surfaces on impulse of elegant systems of fine wire constructs. These vectoral wires are connected by hinges allowing them to move in any direction. Humanoid figures with a defined action radius epitomize nature and technology fusing ever more. Fields of asymmetric white rectangles and squares with black ones interjected allude to a piano. A small black quadrangle seems to drift away from the larger entity, emancipating itself to become a code of its own, disappearing and reappearing in other places.

The artistic process of bringing together subjectively charged pictorial elements in apparently unrelated constellations is an essential characteristic of surrealism. The associative combination of symbolic elements emphasizes Maier´s proximity to the surrealist approach - however, reflected through a distinctly contemporary lens. His cryptic and poetic symbols are connected within a system of a coded visual language. They seem to playfully interact with one another as parts of kinetic mechanical units with invisible dynamics, communicating in a ciphered vocabulary. Dense areas alternate with open expanses of clear and defined colors. His painting techniques shift between three-dimensionality and flatness, between crisp contours and open flows, between a conscious and an intuitive application. He places a special focus on the edges of the paintings, appreciating them as the interfaces between inner and outer worlds and thus, as integral parts of the works. The canvasses, often boxed in enclosures that themselves are painted or that physically extend into the surrounding space, seem to be framed by windows, underlining the otherworldliness of the scenes depicted - scenes that are surreal compositions of abstract fragments from his mind, formulated in a visual language of poetic codes.

Text: Kristina von Bülow