ERWIN BECHTOLD / MATIAS
BECHTOLD 1. September – 13. Oktober 2018
Laura Mars Gallery freut sich, die erste gemeinsame Ausstellung von Erwin und Matias Bechtold zu präsentieren. Erwin Bechtold (geb. 1925) ist ein in Köln geborener und auf Ibiza lebender Maler und Zeichner, dessen Arbeiten sich durch eine charakteristische Farb- und Formsprache auszeichnen. Ein, wenn nicht das zentrale Grundmodell seiner im Kontext der informellen Malerei der Nachkriegszeit entwickelten Bilder ist das Ausbalancieren von geschlossenen geometrischen Gebilden und spontan wirkenden, zeichnerischen Elementen. Flächenwirkungen der Farbfeldmalerei treten in ein konstantes Spannungsverhältnis zu einem linearen, expressiven Duktus. Zum Beispiel werden die Bildfläche dominierende, blockhafte Rechtecke mit impulsiv-gestischen Formungen aufgesprengt und/oder erweitert. Inszeniert wird der immerwährende Antagonismus zwischen dem Exakten, klar Artikulierten und dem Diffusen und Indifferenten – eine Konstellation, aus der Erwin Bechtold ein vielschichtiges und umfangreiches Œuvre entwickelt hat. Dem künstlerischen Ansatz des Vaters scheinen Matias Bechtolds
(geb. 1955, lebt in Berlin) Arbeiten zunächst denkbar fern. Seine
gebauten, plastisch-wuchernden, jedoch stets sich auf eine konkrete Wirklichkeit
bezogenen Bildwelten setzen sich deutlich von einer immanenten künstlerischen
Haltung ab, die in erster Linie, oder gar ausschließlich auf die
Wirkungsmacht von Farb- und Formverhältnissen setzt. Die Befragung
und Hinterfragung dieser Immanenz dokumentiert bereits die spezifische
Materialsprache von Matias Bechtolds Konstrukten. Für seine detailreich
und virtuos durchgestalteten Miniatur-Szenerien spielt zunächst die
Modellbautechnik eine Rolle. Aus Plastik und Wellpappe formt der Künstler
zumeist architektonische Assemblagen und Areale, die phantastisch anmuten,
in der Regel jedoch über eine konkrete Verortung verfügen. Unter
dem Titel Neu Köln ist auf einer kreisrunden Scheibe, die den Stadtplan
der Rhein-Metropole zeigt, eine futuristische, auswuchernde Prognose Gestalt
geworden. In ähnlicher Weise veranschaulicht der Jaki-Liebezeit-Tower
die Zukunfts-Projektion eines ´Super-Skyscrapers´, der sich
als totalisierte Steigerungsform architektonischer Phantasien erweist.
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